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Veranstaltung: Lyrik und Erkenntnis – Wissenschaft und Zärtlichkeit

Samstag, 1.12.2018, 19:00 Uhr, Berlin, Denkerei, Oranienplatz 2, 10999 Berlin

Zur schulischen Bildung des poetischen Sinns – mit Matthias Fechner, Hendrik Jackson, Ute Schenk und Anton Wolf 

Gegenwartslyrik ist immer ein Ausdruck sprachlicher Kultur, erhöht nicht nur die Allgemeinbildung, sondern erfrischt das kollektive Gedächtnis und schafft damit literarische Verständigungsmöglichkeiten. Ihre Kenntnis schärft das Bewusstsein für Mehrdimensionalität von Sprache und für aktuelle Tendenzen in der Gesellschaft, als deren ästhetischer Seismograph sie verstanden werden kann. Zudem dient sie der Entwicklung von Erkenntnisprozessen, besonders wenn sie zum eigenen Schreiben anregt.

Es liegt also nahe, dass Gegenwartslyrik nun als Prüfungsschwerpunkt in den Deutsch-Leistungskursen des Berliner Abiturs behandelt wird. Gleichzeitig birgt Lyrik über Schule häufig eine präzise Erkenntnisqualität, die selbst aufwändige empirische Studien schwammig und umständlich wirken lässt. Dennoch wird die Stellung der Lyrik in den deutschen Kulturlandschaften prekärer. Gute Dichtung – und vor allem das Wissen darüber – verkümmert rapide.

In unserer Veranstaltung in der Denkerei versuchen wir, diesen Widerspruch aufzulösen. Welche Erfahrungen wurden im Umgang mit Lyrik gemacht? Welche Erkenntnisprozesse – gerade in Bezug auf Schule - löst Lyrik aus? Wie kann Lyrik heute – auch didaktisch und methodisch angemessen – vermittelt werden? Wie kann die Wirkung von Lyrik in der Gesellschaft verbessert werden?

Matthias Fechner – nach seiner Promotion in Sheffield (GB) am Aufbau einer weiterführenden Schule und einer Hochschule beteiligt, unterrichtete dazwischen sechzehn Jahre als Lehrer in den Fächern Deutsch, Englisch, Politik und Geschichte. Gegenwärtig Research Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Universität Trier mit dem Schwerpunkt Gegenwartslyrik.

Hendrik Jackson – vielfach ausgezeichneter Dichter, Essayist und Übersetzer. Studium der Filmwissenschaften, Slawistik und Philosophie in Berlin. Zahlreiche literarische Veröffentlichungen, darunter mehrere Gedichtbände (u.a. Panikraum, 2018; Provintsiya, 2017; sein gelassen, 2016; Dunkelströme, 2006).

Ute Schenk – Lehrerin am Anne-Frank-Gymnasium in Alt-Glienicke. Seit dreißig Jahren im Schuldienst tätig, mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Politik; seit 2006 in der Lehrerweiterbildung, u.a. mit Angeboten zur Lyrikvermittlung.

Anton Wolf – Abiturient (Jahrgang 2015) am Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasium in Karlshorst; studiert inzwischen Ökonomie an der Cusanus Hochschule in Bernkastel-Kues, organisiert dort die selbstverwaltete Studierendengemeinschaft, dichtet selbst und fordert eine Besinnung auf die klassischen Formen der Lyrik.

Formel für das poetische Ideal nach Friedrich Schlegel

Formel für das poetische Ideal nach Friedrich Schlegel | 1/0 steht für „unendlich groß“; F=Fantastik, S=Sentimentalität und M=Mimik. Gestaltung: Adler & Schmit, Berlin 2011